Wie du deine Haare an das Energiesparen gewöhnst
In der aktuell angespannten Energie-Lage und der hohen Inflation wollen viele auch im Badezimmer Energie und Kosten sparen, wo es nur geht. In diesem Beitrag gebe ich ein paar Tipps, wie ihr es am besten schafft, eure Haarwasch-Routine auf ein Minimum zu reduzieren – denn das tut nicht nur eurem Geldbeutel gut, sondern auch eurem Haar und natürlich der Umwelt.
Den Trend, seine Haare weniger häufig zu waschen, gibt es schon seit einigen Jahren. Ich selbst habe Schritt für Schritt meine Haarpflege vereinfacht und sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Man spart Geld, Zeit und die Haarlängen werden nicht so trocken. Natürlich ist es auch eine Typ- und Lebensstil-Frage: Je dicker das Haar, desto weniger muss man es waschen. Und wenn man, so wie ich, im Homeoffice arbeitet und viel Zeit mit einem Kind verbringt, kann man sich die Haarwasch-Diät besser ‚leisten‘, als wenn man jeden Tag wichtige Geschäftstermine hat, wo man top gepflegt aussehen muss. Je nach Haartyp und auch Lebensstil solltest du also für die Pflege-Umstellung mehr oder weniger Zeit einplanen.
Umstellung auf ein silikonfreies Shampoo
Dieser Schritt kam bei mir als erstes und war am anstrengendsten. Ich habe lange Zeit meine Haare nicht vom Silikon ‚losbekommen‘ und bin häufig wieder zurückgefallen. Erst als ich mehrere Naturkosmetik-Shampoos ausprobiert hatte und ein gutes für mich entdeckt hatte – und gleichzeitig in der Corona- und Baby-Zeit weniger Termine hatte – habe ich den ‚Entzug‘ geschafft. Nehmt euch also dafür ausreichend Zeit und plant Rückschläge ein. Wer jahrelang mit Silikon-Shampoos gewaschen hat, ist von der kurzfristig so viel besseren Pflegeleistung verwöhnt. Vor allem die schlechte Kämmbarkeit ohne Silikone hat mich gestört.
Die gute Nachricht ist aber: Man kann es schaffen und das Haar profitiert langfristig mit mehr Volumen, weniger Austrocknen, mehr Leichtigkeit und gesünderer Kopfhaut. Und wer erst mal den ‚Entzug‘ geschafft hat, ist nicht mehr abhängig vom dem Stoff und kann somit automatisch seltener seine Haare waschen.
Weniger Shampoo
Du kannst genauso gut mit diesem Schritt anfangen, wenn dir der Silikon-Entzug zu schwierig vorkommt. Denn wenn du schon mal weniger Shampoo verwendest, bringst du deine Haarpflege in die richtige Richtung und dann gelingt dir der Silikon-Umstieg sicherlich später besser.
Ich habe damit angefangen das Shampoo nur oben am Kopf einzumassieren. In die Längen fließt es dann ja automatisch, so dass das für mich reicht. Außerdem habe ich eine ‚Schüttelflasche‘ mit der ich einen Teil des Shampoos direkt vorher mit Wasser mische und durch Schütteln vermische. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass verdünntes Shampoo für mich ausreicht. Bitte aber nur den Teil des Shampoos, den du verwenden willst, direkt vor dem Waschen mischen, sonst gibt es Probleme mit der Haltbarkeit der Mischung.
Es gibt auch die Möglichkeit zwischendurch mal seine Haare nur mit Wasser zu waschen. Das mache ich z.B. gerne im Sommer nach dem Sport, wenn die Haar-Wäsche eigentlich noch nicht ansteht, man aber ein frisches Gefühl braucht. Immerhin spart man dabei ja ein bisschen Warmwasser, da man ja kein Shampoo ausspülen muss.
Auch bei diesem Thema (weniger Shampoo, verdünntes Shampoo oder zwischendurch gar kein Shampoo) muss natürlich jeder – je nach Haar-Typ – seinen eigenen Weg finden. Wichtig ist in jedem Fall: Spüle das Shampoo sehr gut aus, denn alle Pflege-Rückstände sorgen immer dafür, dass das Haar schneller nachfettet.
Seltener Waschen
Viele von uns haben schon selbst die Erfahrung gemacht: Je häufiger man seine Haare wäscht, desto schneller fetten sie nach. Andersherum klappt es aber auch: Man kann die Kopfhaut daran gewöhnen, dass sie weniger Talg produziert, indem man die Haare weniger wäscht. Hier gilt auch wieder: Je dünner und feiner das Haar, desto häufiger muss es gewaschen werden, um gepflegt auszusehen. Ich selbst habe mittleres Haar und komme jetzt mit 1-2 x Waschen pro Woche aus, während ich bis vor einigen Jahren noch jeden zweiten Tag gewaschen habe.
Du kannst deine Haarwasch-Häufigkeit nach und nach umstellen oder einfach von jetzt auf gleich weniger Waschen. Für einen Übergang musst du dann mit fettigeren Haaren rechnen, das bessert sich aber nach spätestens vier Wochen.
Im Sommer anfangen
Jetzt im Sommer ist ein guter Zeitpunkt seine Haarpflege-Routine zu minimieren. Man ist viel draußen und kann sich ein Cappy aufsetzen, wenn die Haare für den Übergang nicht so gepflegt erscheinen. Unangenehme Gerüche fallen außerdem weniger auf.
Übrigens sollte man sich am besten jetzt auch daran gewöhnen mit kälterem Wasser zu duschen, wenn einem im Herbst und Winter kälter ist, wird das schwieriger – außer man fängt jetzt schon mal langsam an mit der Gewöhnung. Für die Haare ist es meiner Meinung nach egal, ob kaltes oder warmes Wasser. Es lohnt sich aber mal kaltes Wasser auszuprobieren, denn bei einigen Haartypen kann sich ein Effekt einstellen, z.B. mehr Glanz.
Bürsten, Bürsten, Bürsten
Am besten bürstest du vor dem Haarewaschen und möglichst häufig auch zwischendurch den Talg von der Kopfhaut in die Längen. Das ist sozusagen selbstproduzierte Pflege, denn wenn du den Talg schön verteilst, sorgt er in den Haarlängen für mehr Glanz und weniger Trockenheit. Zudem wird die Kopfhaut schön massiert, was die Haare wiederum stärkt. Ich nehme dafür eine Naturbürste aus Wildschweinborsten.
Natürliche Pflege-Ideen
Wer bei jeder Wäsche Conditioner benutzt, sollte diesen zwischendurch mal weglassen. Eine natürliche Alternative ist die Apfelessigspülung. Hierfür einfach ein wenig Wasser mit Apfelessig im Verhältnis 1:10 mischen (z.B. 1 EL Apfelessig mit 10 EL Wasser) und nach dem Waschen ins Haar geben. Nach etwa 5 Minuten auswaschen.
Eine gute Alternative zum Waschen ist ab und zu Trockenshampoo. Das kann man ganz einfach selbst mischen, indem man Natron, Kaolin und Maisstärke mischt (zu gleichen Teilen) und das im Haar verteilt. Da es weißlich ist, sollte man es nach ca. 5 Minuten rauskämmen. Ich selbst nehme aber auch oft einfach nur Lavaerde, die hat eine ähnliche Farbe wie meine Haare und funktioniert auch super. Wenn man die Lavaerde (o.ä.) direkt nach dem Waschen einmassiert, fetten die Haare schnell nach.
Übrigens nehme ich die kos/mish-Maske „Tausendschön“ auch für die Haare und finde es als Haarmaske auch super schön pflegend.
Gesunde Ernährung
Auch wenn man es häufig nicht glaubt oder die Effekte nicht direkt sehen kann: Unsere Ernährung hat einen großen Einfluss auf unsere Haare. Hier bin ich keine Expertin und falls du Probleme hast (z.B. Haarausfall, sprödes Haar) würde ich dir den Tipp geben das beim Arzt abzuchecken (z.B. ob ein Nährstoffmangel besteht oder etwas mit den Hormonen nicht stimmt). Ich selbst habe gute Erfahrungen mit Protein und mit den Nahrungsergänzungsmitteln Biotin, Selen und Eisen gemacht.